Dem 3D-Druck gehört die Zukunft?

Anfang 2020 hatte ich etwas Zeit und wollte diese sinnvoll nutzen. Also habe ich mir einen 3D-Drucker zugelegt.

Meinen Wahl viel dabei auf den Ender-3, den es inzwischen als verbesserte Version 2 für unter 300 € gibt.

Für etwas mehr Geld gibt es den CR-6 SE, der unter anderem eine automatische Bett-Nivellierung bietet.

Die Firma arbeitet zur Zeit an einen /Infint-Z/ Drucker, bei dem das Material auf ein Band aufgetragen wird. So sind theoretisch unbegrenzt lange Drucke möglich. Zur Zeit gibt es den CR-30 nur bei Kickstarter, das fertige Produkt soll dann 1000 € kosten. Sicherlich kein Gerät für Heimwerker, aber eine interessante Entwicklung.

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Wenn ich hier von 3D-Druck spreche, meine ich damit Drucker nach dem FDM (Fused Deposition Modeling) Verfahren. Dabei wird ein Kunststoff aufgeschmolzen und in dünnen Schichten zu einem Modell zusammengefügt.

CAD — Von der Idee zum Modell

Aus einer Idee oder Skizze muss ein CAD Modell erstellt werden. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:

Slicer

Das CAD-Programm exportiert eine STL-Datei, die die Modelloberfläche als Gitter aus Dreiecken beschreibt. STL wird daher von einigen als “Standard Triangle Language gedeutet. Diese Dreiecke sind bereits eine Vereinfachung des Modells, Rundungen gehen verloren.

Aus dieser Modellbeschreibung erzeugt der Slicer ein Programm, das den Drucker anweist den Kopf von einer Position zu nächsten zu fahren und dabei Kunststoff aufzutragen oder nicht. Jede Gerade ist ein Befehlt, jede Rundung ist ein Befehl. Theoretisch kann man so eine Datei von Hand erstellen und bei CNC-Maschinen wurde das auch lange so gemacht. Bei der Vielzahl der einzelnen Bewegungen ist das für 3D-Drucker aber nahezu unmöglich.

Es gibt mehrere Slicer zur Auswahl:

Mehr dazu in einem späteren Artikel.

Kalibrierung

Zur Inbetriebnahme gehört die Kalibrierung des Druckers.

Extruder

Der Extruder wird von einem Motor angetrieben, der über ein Reibrad das Filament transportiert. Wird zu wenig transportiert sind die gedruckten Rauben zu dünn und es kann zu Haftungsproblemen kommen. Zu dicke Raupen führen zu Maßabweichungen, da das Material seitlich herausgequetscht wird.

Einstellung beim Ender:

Achsen

Zum Kalibrieren der Achsen druckt man einen 1 cm x 1 cm x 1 cm großen Würfel und misst die Kantenlänge.

Die Korrektur erfolgt dann wie beim Extruder.

Temperatur

Jedes Filament hat einen optimalen Temperaturbereich.

Mit einem speziellen Modell, bei dem alle 5 mm die Extruder Temperatur geändert wird, kann man das Verhalten bei unterschiedlichen Temperaturen ermitteln.

Das von mir verwendete PLA fing bei 240 °C an zu verbrennen. Daher habe ich das Modell entsprechend angepasst.

Geschwindigkeit

Die Druckgeschwindigkeit wird oft auf 50 mm / s begrenzt. Oft ist aber ein schnellerer Druck möglich. Es gibt Modelle, bei denen die Geschwindigkeit variiert wird, hier kann man sich die höchste Geschwindigkeit, die noch gute Ergebnisse liefert, raussuchen.

Bettausrichtung (Nivellierung)

Das Druckbett sollte parallel zur Bewegung des Druckkopfes sein. Außerdem muss der Abstand genau eingehalten werden.

Zum Einstellen bewegt man den Druckkopf über das Bett, dabei sollte ein Blatt Schreibmaschinenpapier dazwischen passen. Ist der Abstand zu groß, haftet die untere Schicht nicht auf dem Bett, ist er zu gering fährt die Düse bei der zweiten Schicht durch das bereits gedruckte Material.

Am besten Überprüft man die Ausrichtung vor jedem Druck.

Drucker mit automatischer Bett-Nivellierung machen das selbst und sparen so Zeit und Fehldrucke.